Es mutet schon etwas eigenartig an - ein Gotteshaus mit Kanonen gespickt. Die Geschichte verrät, dass sich die Mönche des Klosters Mega Spileo durchaus auch mit Schießpulver auskannten. Nachdem am 25. März 1821 Erzbischof Germanos von Patras den Beginn des bewaffneten kampfes gegen die bis dato fast 400jährige türkische Besetzung verkündete,
spielte das Kloster eine wichtige Rolle im Freiheitskampf. Hier fanden Freiheitskämpfer Unterschlupf, hier wurden Waffen und Pulver gelagert. Es war - einer achtstöckigen Festung mit Bunkern gleich - für die Türken uneinnehmbar.
Man erreicht das Kloster entweder bequem mit dem Auto von der Straße Diakopto - Kalavrita aus (Abzweig ist ausgeschildert) oder von der Bahnstation Zahlorou (Mega Spileo) zu Fuß, aber da muss man schon wirklich sehr gut zu Fuß sein, denn es sind etwa 400 Höhenmeter zu überwinden. Dem Kloster sieht man von außen nicht an, dass es über 1600 Jahre alt ist. Es wurde 362 gegründet.Wertvolle historische Bausubstanz fiel 1935 einem verheerenden Brand zum Opfer. Danach wurde es leider in einem Baustil errichtet, der fatal an sozialistische Plattenbauten erinnert. Aber in seinem Inneren wurde viel bewahrt.







Die Höhle (oben) gab dem Kloster seinen Namen: Mega Spileo - zu deutsch "Große Höhle". Hier fand der Legende nach ein Schäfer die berühmte Ikone, die in der Klosterkirche aufbewahrt wird. Ein Brunnen spendet köstliches Wasser.






Das Marienbild mit dem Christuskind wird dem Seligen Lukas (siehe auch Kloster "Ossios Lukas") zugeschrieben, der nach der Überlieferung etwa 10 solcher Ikonen geschaffen haben soll. Sie besteht aus Wachs und Mastix.
Im Klostermuseum (links und unten) werden viele Gegenstände aus der Geschichte des Klosters und natürlich aus dem Befreiungskampf aufbewahrt. Im Museum ist übrigens Fotografieren nicht erwünscht, es sei denn man kriegt einen der wachsamen Mönche dazu, ein Auge zuzudrücken.





Alte Platanen ersparen den Glockenturm. Vom Kloster aus hat man übrigens einen fantastischen Talblick, vorausgesetzt das Wetter ist besser als bei unserem Besuch.
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Mega Spileo bei Kalavrita - ein Kloster unter Waffen