Mythologie und Wirklichkeit
     
Die Quelle ist auf den meisten guten Peloponnes-Karten eingezeichnet. Sie liegt nicht weit von der Straße, die von Vlachérna nach Kalávrita führt. Kurz hinter dem Örtchen Sellá zweigt eine Straße ab, die nach Likoúria und Feneós führt. Man kann die Quelle schnell übersehen, weil sie unter Platanen versteckt ist. Am Straßenrand steht ein griechisches Schild "Πηγές Λάδωνας".

Die Quelle des Ladon-Flusses

Mystisches Leuchten aus der Tiefe. In hellem Türkis strahlt die Quelle des Ladon-Flusses. Es leuchtet (!) ein, dass dieses Naturschauspiel die alten Griechen zum Fabulieren anregte. So ranken sich nicht wenige Geschichten um diesen mysteriösen Ort am Fuße des Helmos-Gebirges, an dem urplötzlich ein Fluss geboren wird. Pan soll hier der Nymphe Syrinx nachgestellt haben, die leider seine Liebe nicht erwiderte. Als sie den Ladon-Fluss erreichte und Pan schon dicht hinter ihr war, ließ sie sich von Artemis in ein Schilfrohr verwandeln, das Pan statt ihrer umarmte. Daraufhin soll er aus Wut das Schilfrohr in Stücke geschnitten haben - und erfunden war die Panflöte, die übrigens griechisch Syrinx heißt... Am Ladon-Fluss hat Herkules die Hirschkuh von Keryneia überwältigt, die Göttin Demeter wusch sich in der Ladon-Quelle rein, nachdem Poseidon sie geschwängert hatte.... Die Mythologie hält noch weitere Geschichten bereit.
Mehrere Kubikmeter pro Sekunde sprudelt die Quelle. Die Schüttung ist abhängig vom "Nachschub" aus den Bergen. Das durch Mineralien reflektierte Sonnenlicht verleiht dem Wasser die herrliche blaugrüne Farbe. Nebenbei ist es ein billiges Wasserwerk, denn hier wird auch direkt Trinkwasser entnommen. Es bleibt zu hoffen, dass künftig nicht noch mehr Wasser direkt an der Quelle abgezweigt wird, so dass der schöne Fluss vielleicht eines Tages kaum noch Wasser bekommt. Rund um die Quelle, die einen Durchmesser von ca. 20 Metern hat, gibt es einen befestigten Weg. Wann man den läuft, ist man überwältigt von der Schönheit des Augenblicks und muss zwangläufig immer wieder auf den Auslöser der Kamera drücken.
Dass wir an der Quelle ägyptische T-Shirts tragen, ist vielleicht nicht ganz stilecht, aber schließlich hatten die Alten Griechen gute Beziehungen zu den Ägyptern...
Die Quelle hat Ähnlichkeit mit dem berühmten "Blautopf" in der Schwäbischen Alb, der allerdings touristisch wesentlich besser erschlossen ist.
Wunderschöne blaue Libellen umschwirren das ganze Quellgebiet. Und wenn man sich anstrengt, kann man inmitten der Quelle auch Forellen entdecken, leider auch ein altes Fahrrad...
Wenn man die Fahrt Richtung Feneos fortsetzt, hat man oberhalb von Likouria einen fantastischen Ausblick zurück. Kurz hinter dem Sattel in 1500 Metern Höhe gibt es eine schöne Sicht auf das Helmos-Gebirge (rechts) und in das Becken von Feneos (unten)

home