Der antike Hera-Tempel von Loutraki (Vouliagmeni)

Die Tempelanlage ist frei zugänglich. Für Rollstuhlfahrer ungeeignet - steile Wege mit vielen Steinen.
Der antike Hera-Tempel an der Spitze des Kaps Melangavi ist eine der schönsten antiken Stätten rundum. In einem natürlichen kleinen Hafen gelegen, reichen die Ursprünge der Anlage vermutlich bis ins 11. Jh. v. u. Z. zurück. Der Tempel war der Göttin Hera - der Gattin des Zeus - gewidmet und hatte im Laufe der Zeiten verschiedene "Betreiber" - Megara, Korinth und wahrscheinlich auch Argos, gewissermaßen eine "Zweigstelle" des dortigen Heratempels. Die Reste des Tempels laden ein zum Verweilen und Entspannen. Von Loutraki aus kann man im Sommer auch per Boot hierher fahren.
 
 
Ausgegraben wurde die Anlage in den 30er Jahren von britischen Archäologen. Die riesige Zisterne (rechts) war lange versteckt. Dieser Tatsache verdankt sie auch ihren guten Zustand, weil die schönen glatt behauhenen Steine nicht schon in grauer Vorzeit für andere Bauwerke "sekundär verbaut" wurden. Die Zisterne wurde mit der Akribie der Erbauer der Tempel in ovaler Form errichtet - wird daher auch "Apsidalzisterne" genannt (siehe auch Bild daneben). Wasser war in dieser Gegend äußerst knapp, weshalb mehrere Zisternen angelegt wurden. Das ganze Gelände ist von vielen Wassersammelkanälen durchzogen, aber vermutlich hat auch das nicht ausgereicht, denn es wurden kaum Reste von Siedlungen gefunden.
Bei den Ausgrabungen wurden nicht weniger als 10 Tonnen Keramik gefunden - Beweis für den regen "Besucherverkehr" am Tempel der Hera. Oft wurden kleine Plastiken von Tieren anstelle der Originale geopfert - eigentlich eine recht tierliebe Variante...        
     
Heute befindet sich auf dem Tempelgelände eine kleine Kirche, die dem Heiligen Johannes gewidmet ist - griechisch Agios Ioannis. Sie ist nicht besonders alt oder historisch wertvoll, passt aber ganz nett in das Ensemble.
Rechts im Bild der alte Leuchtturm von 1897. Wahrscheinlich befand sich hier eine antike Akropolis. Man kann hier lange verweilen. Am Kap gibt es auch einen sehr schönen Sonnenuntergang.
Den Tag ausklingen lassen kann man in einer der netten Tavernen am See von Vouliagmeni, der eigentlich kein See ist, denn er ist durch einen Kanal mit dem offenen Meer verbunden. Interessant ist, dass dieser Kanal mehrfach am Tag die Fließrichtung ändert - die Folge von Ebbe und Flut, die im Mittelmeerraum zum Glück nur eine recht kleine Amplitude hat. Im Sommer ist das eine praktische "Gegenstrom-Schwimmanlage"
   
Zum Abschluss könnt ihr ja noch - falls nach dem Tavernenbesuch noch Geld vorhanden - im Casino Loutraki vorbeischauen, vor dessen Tür dieser ehrwürdige tausendjährige Olivenbaum steht. Parken in der Tiefgarage ist übrigens kostenlos! Empfehlenswert für einen Ausflug sind übrigens auch die Klöster oberhalb von Loutraki. Es sind deren etwa fünf, sehenswert sind drei davon. Davon in Kürze auf einer neuen Seite.


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