Das Wasserkraftmuseum in Dimitsana

Das Museum befindet sich am Dorfrand von Dimitsana Richtung Stemnitsa. Der Weg dorthin ist gut beschildert.

Das Wasserkraftmuseum ist eine wohltuende Bereicherung der griechischen Museenlandschaft, denn solcherart technische Mussen aus der Zeit nach der Unabhängikeit sind bisher rar. Viele Wassermühlen, die noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Betrieb waren, sind leider verfallen. Dank einer Initiative der Kulturstiftung der Piräus-Bank wurden hier in diesem einzigartigen Freiluftmuseum Mühlen renoviert bzw. wiedererrichtet. Anschaulich werden die verschiedenen Möglichkeiten der Nutzung von Wasserkraft auf engstem Raum gezeigt.

Unter der alten Platane gibt es reichlich Parkmöglichkeiten. Von hier oben fällt das Wasser aus einer Karstquelle über Holzröhren hinunter zu den Mühlen und zur "Waschmaschine".
Wichtigste Aufgabe der Mühlen war früher natürlich, Mehl zu mahlen. Hier in Dimitsana wird gezeigt, wie Maismehl hergestellt wird.
Andere traditionelle Nutzungen sind ebenfalls zu sehen. Hier unter anderem die Bottich-Waschmaschine. In einen großen Holztrog, der oben einen Überlauf hat, schießt das Wasser mit großer Kraft hinein. Darin wurden vor allem Teppiche, aber auch Kleidung umweltschonend ohne Waschmittel - nur mit der Kraft des Wassers - sauber gewaschen. Neu gewebte Wollteppiche aus Ziegen- oder Schafshaar wurden auf diese Weise gereinigt und weich gemacht.
Solche "Öko-Maschinen" sind noch heute in einigen griechischen Bergdörfern in Betrieb. Das Bild links zeigt eine in Platanos in der Nähe von Astros, die erst vor wenigen Jahren generalüberholt wurde.
Eine weitere wichtige Nutzung von Wasser war die Gerberei. Die Felle wurden nach der Schlachtung in Salz eingelegt und getrocknet, um sie haltbar zu machen. Danach mussten sie erst einmal mit Hilfe von Wasserkraft wieder weich gemacht werden, bevor sie weiter verarbeitet werden konnten. Im Museum ist auch ein anschauliches Video über dieses alte Handwerk zu

sehen. Vor dem 2. Weltkrieg gab es in Griechenland noch etwa 600 Gerbereien, die nach den traditionellen Methoden gearbeitet haben. Erst 1960 verschwand die letzte alte Gerberei. Umso wertvoller ist die "Wiederentdeckung" in Dimitsana.

Wasserkraft wurde auch in den Pulvermühlen benötigt. Die Bestandteile des Schwarzpulvers waren Salpeter, Holzkohle und Schwefel. Die Holzkohle musste staubfein gemahlen werden. Diese Arbeit übernahm das Stampfwerk in der Pulvermühle. Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik-Komik, dass das Osmanische Reich Dimitsana zu einem wichtigen Pulverproduzenten machte. Hier gab es nicht
Eine andere Wassermühle wurde erst im Sommer 2006 nach langwieriger Renovierung bei Nea Epidavros wiedereröffnet. weniger als 14 Pulvermühlen! Diesen Standort verloren aber die Türken sehr früh im Laufe des Befreiungskampfes der Griechen, so dass diese über große Mengen Schießpulver verfügten, was letztlich mitentscheidend war für den Sieg. Dimitsana produzierte jeden Tag bis zu 500 Kilogramm Pulver, die Mühle der Brüder Spiliotopoulos erzeugte allein im Oktober 1824 fast 16 Tonnen Pulver!
Und dies hier links ist zwar nicht zwangsläufig mit Wasserkraft verbunden - eine Schnapsbrennerei. Schließlich mussten sich die Müller in kalten Winter auch ein wenig aufwärmen...