Erdgasleitungsbau macht Fortschritte

Griechenlands Erdgasprojekte kamen lange Zeit nur schwerlich voran. Erstens gab es keine zahlungskräftigen Investoren und zweitens fehlte die Liefersicherheit aus dem Norden. Auch wenn Letzteres wieder ein wenig zu wackeln scheint, gibt es doch jetzt einige Lichtblicke. So macht die Leitung, die schon seit einigen Jahren bis vor Korinthos gekommen war, endlich Fortschritte Richtung Peloponnes. Es ist gut für die Umwelt, dass das erste große Projekt die Gasifizierung eines der beiden stinkenden Braunkohlekraftwerke von Megalopolis ist. Mit Hochdruck wird jetzt an der Trasse gearbeitet. Das ist schwierig, weil es sich fast überall um Berge und felsigen Untergrund handelt. Aus vielerlei Gründen verläuft die Trasse meist weit weg von Ortschaften. Erstens muss man sich dann nicht mit hunderten Grundstückseigentümern streiten, zweitens will man Gebiete meiden mit potentiellen archäologischen Fundstätten und drittens gilt es, empfindliche Naturreservate nicht zu beeinträchtigen. Besonders die Altertümer würden die Arbeiten weit zurückwerfen. Deshalb mutet der Verlauf manchmal etwas kurios an. Kurz vor Mykene (von Korinthos kommend kurz vor der neuen Straße) gibt ein Schild Auskunft: Knapp 126 Millionen Euro sind für den Bau der Leitung veranschlagt. Gefördert mit Mitteln der Europäischen Union. Die Rohre haben einen Durchmesser von 600 mm und sollen zunächst mit einem Druck von 25 bar betrieben werden, wobei höhere Drücke und damit eine größere Menge transportierten Gases möglich sind. Kurz vor Mykene wird schon jetzt ein Abzweig gebaut, durch den (früher oder später) auch Argos und Nafplio mit Erdgas versorgt werden können. Es wird vermutlich nicht so schnell gehen, weil die Gegend einfach zu dünn besiedelt ist, um jeden Haushalt an das Erdgasnetz anzuschließen, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Ob es dann noch bezahlbar ist, vermag wohl heute keiner zu sagen... © Wilfried Jakisch 2014 Mehr Infos auf dieser Seite der federführenden Gesellschaft DESFA.
In der Nähe von Chouni bei Argos wird die Trasse in den Berg geschlagen. Info-Tafel in der Nähe von Mykene Der Abzweig für Argos und Nafplio ist schon im Bau 600 mm Durchmesser haben die Rohre.