Argos (hier der Blick von der Festung Larissa) - das wissen die wenigsten von uns - ist vor rund 5000 Jahren gegründet worden und somit die älteste
Stadt Europas, vermutlich auch eine der ältesten der Welt. Natürlich nehmen das auch andere Städte für sich in Anspruch, beispielsweise Cadiz in
Spanien, Trier in Deutschland, Nessebar in Bulgarien und und und...Aber Argos ist nachweislich schon vor 5000 Jahren besiedelt gewesen, hatte vor
2500 Jahren schon 30 000 Einwohner, prachtvolle Häuser, ein Theater und eine funktionierende Kanalisation. Heute ist man bemüht, letztere wieder
herzustellen. Die Stadt hat gegenwärtig etwa 22.000 Einwohner, ist verkehrsmäßig trotz einiger Verbesserungen noch immer ein ziemliches Chaos und
auch sonst nicht sonderlich einladend. Es sei
denn, Ihr wollt mal ausgiebig einkaufen gehen.
In Argos gibt es nämlich so gut wie alles, aber
versucht mal, in Argos eine bestimmte Straße
zu finden! Der totale Horror jedoch ist in Argos
das Bauen, denn bei jedem Spatenstich stößt
man auf Zeugen der Vergangenheit, und die
Archäologen lassen sich Zeit... Schon deshalb
haben die meisten Häuser in Argos keine Keller.
Leute, die es dennoch versuchten, hatten bis zu
zehn Jahren Bauverzug. Einen Besuch Wert ist
auf alle Fälle das Archäologische Museum der
Stadt. Es ist nur leider wegen Renovierung
geschlossen. Termin der Wiedereröffnung
unbekannt…Seit kurzem hat Argos auch auch
ein sehenswertes Byzantinisches Museum im
Zentrum der Stadt (Foto rechts oben).
Empfehlenswert: Mittwoch und Sonnabend ist
großer Markt in Argos. Da gibt es zwar erst
recht keine Parkplätze, aber jede Menge guter
Klamotten zu Schnäppchenpreisen, viel Obst
und Gemüse und guten Fisch.
Sehenswert sind die antiken Stätten. Griechen,
Römer, Byzantiner haben hier ihre Spuren auf
engstem Raum neben- und übereinander
hinterlassen. Links oben das antike Theater, das
einst über 20.000 Besuchern Platz bot.
Interessant ist, dass dieses Theater nicht aus
Einzelteilen aufgebaut wurde, wie z. B.
Epidavros, sondern gewissermaßen aus dem
Ganzen gehauen wurde. Daneben befand sich
ein Aphrodite-Tempel, der später zu einer
byzantinischen Kirche umfunktioniert wurde. (Bild rechts unten) Die Öffnungszeiten sind leider
nicht sehr touristenfreundlich: von 8.30 bis
15.00 Uhr. Dafür ist der Eintritt (immer noch)
frei. Sehr gut erhalten sind die Überreste eines
römischen Thermalbads aus dem 2.
Jahrhundert. Man kann hier verfolgen, wie das
Wasser aufgeheizt und dann in die
verschiedenen Bäder geleitet wurde. (Bild links
außen) Die Kirche Aghios Petros auf dem
zentralen Platz der Stadt (Bild rechts außen)
Die mittelalterliche Burg Larissa thront über der
Stadt Argos - sehenswert! Tröstlich für
Autofahrer: Man kann bis vor die Tür fahren.
Die ganze Anlag wurde in den vergangenen
Jahren umfänglich restauriert und gesichert.
Allein der Rundblick lohnt. Mitten im Burghof
befindet sich eine alte Zisterne, die etwa 200
Kubikmeter Wasser fasste. (links) Es war wohl
das Problem aller großen Burgen auf Gipfeln,
die Wasserversorgung zu sichern. Im Sommer
finden auf der Burg gelegentlich auch Konzerte
statt. Mit einem großangelegten Programm hat
Argos in den Jahren 2011 bis 2017 sein Image
aufpoliert. Entstanden ist ein völlig neues
Stadtzentrum mit einer schönen
Wasserlandschaft, viel Grün und Blumen. Es
gibt zwar nun noch weniger Parkplätze als
vorher, aber dafür schöne Ecken zum Verweilen.
Leider ist auch Argos von der Krise nicht
verschont geblieben. Was nutzt das schönste Zentrum, wenn rundherum die Geschäfte
reihenweise pleite gehen... Linkes Bild: das Rathaus von Argos
© Wilfried Jakisch 2006/2020
ARGOS - die älteste Stadt Europas