Das Felsenkloster Agios Nikolaos bei Leonidi

 

Es hängt wie ein Schwalbennest unterm Fels, das Felsenkloster Agios Nikolaos. Es befindet sich etwa 500 Höhenmeter oberhalb von Leonidi, ist sowohl mit Auto als auch per pedes gut zu erreichen, selbst Mountainbiker wagen mitunter die Tour, wenngleich letzteres schon wegen der steilen Abfahrt nur Geübte machen sollten.
Die Wanderung zum Kloster von der Ortsmitte Leonidi aus dauert etwa 2 Stunden. Der Weg beginnt an der Brücke über den Dafni-Fluss. Man geht zunächst auf die südliche Seite und biegt dort sofort nach rechts ab. Es gibt einige Wegweiser zum Kloster des Hl. Haralambos und auch zum Kloster Ag. Nikolaos. Nach etwa 15 Minuten erreicht man das kleine Kloster Agios Haralambos. Es ist das "Winterkloster" für die Nonnen des Agios Nikolaos. Sie leben hier von Oktober bis Mai. In manchen Wanderführern steht, dass man hier im Winter den Schlüssel für das obere Kloster holen kann. Das ist nicht richtig, denn nach einer umfangreichen Renovierung geben die Nonnen Fremden den Schlüssel gar nicht mehr.

 

















Bleibt also gar nichts Anderes als im Sommer den Weg nach oben zu steigen. Den Bequemeren unter uns sei gesagt, dass man den gesamten Weg, auch wenn er sehr steil ist und Leitplanken fehlen, mit dem Auto fahren kann. Aber das ist ja schließlich keine Kunst...Das Kloster sieht man schon von weitem am Fels kleben (Bild links). Unter uns entschwindet langsam Leonidi (rechts)

 





















Ist es eine Laune der Natur, oder hat man hier versucht, in antiken Zeiten ein Amphitheater zu bauen? (rechtes Bild) - eine spannende Frage, auf die wir keine Antwort fanden. Die Trampelpfade im Tal sind übrigens keine Wanderwege, die Ziegen haben sie "angelegt". Etwa 600 verwilderte Ziegen sollen in der Gegend leben.        



















Wie uns eine der beiden im Kloster lebenden Nonnen erklärte, sind auch die Ziegen Schuld daran, dass nur wenige Leute herauf kommen. Die Tiere treten oft Steine los, die dann auf die Straße poltern. Es habe zwar noch keinen Unfall gegeben, aber gefährlich ist es trotzdem. Also, beim Aufstieg öfter mal nach oben lauschen und gucken...

 













Die gastfreundliche Schwester, die nach unserem Klingeln öffnete, bewirtete uns mit Loukoumi (das ist dieses herrliche klebrige Zeug), Paximadi (eine Art Zwieback) und frischem Quellwasser. Bei unserem Besuch lebten nur zwei Nonnen im Kloster. Sie freuen sich zwar über Besuch, können aber auch sehr gut allein sein.
Vom Inneren ist man, wenn man auf dem Klosterhof steht, fast enttäuscht, denn die Modernisierung hat dem Kloster leider ein ziemlich steriles Äußeres verliehen, aber beeindruckend ist es schon, unter dem überhängenden Fels zu sitzen. Sehr schön ist der Altar in der gepflegten Kirche des Hl. Nikolaos.






 











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Wir verabschieden uns, genießen den Blick nach unten, wo in der Ferne Leonidi zu sehen ist, und wandern wieder hinab - nicht ohne öfters nach oben zu sehen... Der Weg nach unten dauert etwa halb so lange wie der nach oben. Insgesamt muss man mit drei bis dreieinhalb Stunden reiner Gehzeit rechnen.
Unterwegs kommen uns doch tatsächlich zwei französische Mountainbiker entgegen. Sie wurden übrigens nicht eingelassen. Vielleicht war schon die Zeit des Abendgebets.