Trikala und das magische Dreieck Delphi-Epidavros-Olympia   Der Dichter und Mathematiker Takis Michopoulos hat es herausgefunden: Verbindet man die drei wichtigsten antiken Kultstätten Delphi, Epidavros und Olympia miteinander, ergibt dies ein beinahe gleichschenkliges Dreieck. Das mag Zufall sein. Fällt man von den drei Orten auf die gegenüberliegenden Seiten des Dreiecks eine Senkrechte, dann schneiden sich die drei Linien im sogenannten Orthozentrum, und das liegt genau am Fuße des Kyllini(Zirija)-Gebirges beim Ort Trikala. Immer noch Zufall? Oder hatten die alten Griechen bei der Anlage ihrer Tempel Größeres im Sinn? Haben gar Außerirdische bei der Planung geholfen? Warum heißt Trikala "Tri"kala? Also dreifach gut? Birgt Trikala vielleicht ein Geheimnis, das noch keiner kennt? Wir haben uns an einem trüben Wintersonntag aufgemacht... Von Assini aus sind es etwa 135 km bis Trikala. Gemächlich gefahren, schafft man das in knapp zwei Stunden. Zunächst Autobahn Richtung Korinthos fahren und dann beim Ort Xylokastro links in die Berge abbiegen. Die Straße windet sich langsam hinauf bis über 1000 Meter Höhe. Vorbei geht die Fahrt an Weinstöcken, die hier auf kalkreichem Boden bis in 900 Meter Höhe angebaut werden. Trikala ist ein netter Ort, der aus mehreren Ortsteilen besteht. Jeder hat mehrere Tavernen und Cafés. Es gab Pläne, hier am Fuße des 2376 m hohen Kyllini-Gebirges ein großes Wintersportzentrum zu bauen. Die sind erst einmal zu den Akten gelegt worden, weil die Europäische Union schon einmal Fördermittel für den Naturpark Kyllini-Gebirge ausgereicht hatte... Es wäre auch schade um die schöne Landschaft gewesen. Als Kompromiss ist ein Mini- Wintersportgebiet entstanden, an dem vor allem Kinder viel Spaß haben. Doch auch ohne Ski und Rodel bietet Trikala allerhand Übernachtungsmöglichkeiten und viele Tavernenplätze, wird von Korinthiern und Athenern gleichermaßen gut angenommen. Die Parkplatzprobleme hätten sich mit noch mehr Wintersport vermutlich potenziert...     Wie dem auch sei. Schon jetzt haben viele Leute gute Ideen und investieren in dem malerischen Ort. Junge Leute verwandelten eine Ruine (rechts und darunter) in einen Naturkostladen, der alles bereit hält, was die Berge bieten: Honig, Tee, Gewürze, eingelegte Süßspeisen usw.   Sehr hübsch und gemütlich ist auch dieses kleine Café (unten), wenn man Platz bekommt. Das Café trägt den Namen "Lithino" - das Steinerne. Ach, ja, da ist ja noch das Geheimnis von Trikala. Es liegt vermutlich unter der 30 cm dicken Schneedecke begraben, sicherlich noch tiefer. Wir haben es nicht herausgefunden. Das heißt, wir müssen unbedingt wieder einmal dort hin. Da warten wir aber lieber bis zum Frühling.   © Wilfried Jakisch 2005