Floríka Kiriakopoúlou
Floríka Kiriakopoúlou, die sympathische und energische Unternehmerin, hat sich einen Lebenstraum erfüllt.
Es gibt momentan nicht so sehr viele Dinge in Griechenland, die Grund zu großer Freude bieten. Mitten in einer deprimierenden Krise, die vielen Menschen alles abverlangt, eröffnet in Nafplio ein Kulturzentrum der Superlative. Floríka Kiriakopoúlou, kunstbegeisterte Unternehmerin, übergibt der Öffentlichkeit einen Kunsttempel, der seinesgleichen sucht. Frau Kiriakopoulou spricht nicht gern über Summen und bittet mich, auch keine zu nennen. Es gehört aber nicht viel Fantasie dazu zu erkennen, dass es sich hier vermutlich um etliche Millionen handelt, die in Kunst und Kultur investiert wurden. 1997 erwarb die Familie Kiriakopoulou das Grundstück der ehemaligen Konservenfabrik “Anthos”, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut wurde. Auf etwa einem Hektar Fläche erstreckten sich Produktionshallen, Werkstätten, ein ehemaliges Kesselhaus mit dem dominanten Schornstein. Alle Gebäude waren in einem bedauernswerten Zustand. 2002 begannen die Bauarbeiten, die sich nicht nur wegen ihrer Kompliziertheit, sondern auch wegen einer übermächtigen Bürokratie lange hinzogen. Das Ziel der Familie Kiriakopoulou war, alles möglichst originalgetreu zu erhalten, vor allem die wunderschönen Natursteinbauten. Griechische Handwerker stellten sich mit dem erfolgreich sanierten Objekt selbst das beste Zeugnis aus. Sicherlich hätte sich die Initiatorin und Besitzerin des Areals einen besseren Zeitpunkt für die Eröffnung vorstellen können, zumal einige Dinge - zumindest für die nächste Zeit - der Krise zum Opfer fielen, und deren Fertigstellung auf später verschoben werden musste, aber andererseits wollte Floríka Kiriakopoúlou auch ein Zeichen setzen: Seht her, wir machen etwas, wir trotzen der Krise, wir können es schaffen! Und wenn andernorts Gelder für Kunst und Kultur gestrichen wurden, wird hier bewusst in die Zukunft investiert. Das kann man nicht hoch genug bewerten! Kernstück der Anlage ist eine große alte Werkhalle, die heute als Ausstellungs- oder Tagungssaal, Theater, Musikbühne usw. vielfältig nutzbar ist. Zum Auftakt zeigen hier 56 Künstler, vorwiegend aus Griechenland, Gebrauchsgegenstände aller Art. Teilweise wirklich zu gebrauchen, manches auch nur originell und witzig. Zu sehen sind Keramik, Textilien, Schmuck, Metallarbeiten, Lampen usw. Die Ausstellung ist bis zum 29. Dezember geöffnet. Ein ganzer Trakt auf dem Gelände beherbergt eine Kunstbibliothek mit nicht weniger als 15.000 Büchern über Kunst, Kunstgeschichte und Künstler. Diese Bibliothek wurde über einen Zeitraum von zwölf Jahren systematisch auf- und ausgebaut, fand zwischenzeitlich Unterschlupf im Kloster Aghia Moni in Aria, nicht weit von hier entfernt. Zwei professionelle Bibliothekarinnen kümmern sich um die Leser und die Bücher. Die Bibliothek ist täglich außer Montag und Dienstag geöffnet. Daneben gibt es Räume für künstlerische Betätigungen aller Art. Hier können sich Kinder, aber auch Erwachsene unter der Anleitung von Künstlern in Keramik, Plastik, Zeichnen und Malen versuchen. Ein Kunstshop, der bisher in der Altstadt von Nafplio beheimatet war, bietet allerlei künstlerische Arbeiten zum Kauf an. Natürlich ist hier nicht alles hohe Kunst, aber die Betreiber müssen schließlich auch leben... Dass die Familie Kiriakopoúlou auch ein guter Gastgeber sein kann, bewies sie mit der Bewirtung der vielen, vielen Gäste. Es mögen so an die drei- bis viertausend gewesen sein, die den Weg an diesem Sonntagnachmittag hierher gefunden hatten. Alle Getränke, alle Speisen frei! Knusprige Schweinchen aus dem Backofen sorgten für gute Stimmung auch im Magen. Bekannte Künstler, darunter Nadia Karajanni und Babis Tsertos sangen und spielten auf. Die gastronomischen Einrichtungen sind übrigens täglich geöffnet. Und jeden Freitag und Sonnabend gibt es am Abend Live-Musik mit verschiedenen Bands. Bleibt uns, “Kalo Risiko” - zu deutsch viel Erfolg! zu wünschen. So ssieht der Fougaro bei Nacht aus. Ein Schelm, wer dabei an Rotlichtmilieu denkt! Falls die Videos nicht sofort starten, den Download abwarten. Das kann bei einer langsamen Internetverbindung einige Minuten dauern.
To Fougaro - Blick von Südwesten Ein Raum für Kunst und Leben To Fougaro - “der Schornstein” Kunst am Bau 56 Künstler lieferten ihre Werke zur Eröffnungsausstellung Tischschmuck und Gebrauchskeramik Erinnert ein bisschen an die goldene Maske des Agamemnon. Haushaltgegenstände bunt bemalt Minikeramiken Der Kunstshop war bisher in der Altstadt von nafplio Für die Kleinsten gibt es einen eigenen Raum in der Bibliothek Zwei Bibiothekarinnen betreuen die Leser und die Bücher der Kunstbibliothek Bürgermeister Dimitris Kostouros ist des Lobes voll Viel Platz zum Entspannen und Erholen Leckere Schweine frisch aus dem Backofen Nadja Karajanni und Babis Tsertos musizierten
Anfahrt: Das Kulturzentrum befindet sich in Nafplio, Leoforos Asklipiou 98 an der Ausfallstraße Richtung Epidavros, ca. 1500 Meter von der zentralen Kreuzung entfernt auf der rechten Seite.Die exakten GPS- Koordinaten: Die Zufahrt erfolgt über die Einfahrt zur benachbarten Tankstelle Kazaras.
37° 34’  18,00 N 22° 49’  16,00 O
© Wilfried Jakisch 2012
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Dimos Kassapidis live im “Fougaro” am 10. 11. 12 mp4 1080 p
Das Video zeigt einen kleinen Ausschnitt vom Auftritt der ersten Musiker am 4. November - Jannis, Eleni und Michalis. MP 4 720 p
Christos Lekkas live im Fougaro am 16. 11. 2012. MP 4 1080 p
Stewart Carolan live im Fougaro am 23. 11. 2012 MP 4  720 p
Öffnungszeiten im Sommer: 09.00 - 15.00 Uhr 18.00 - 01.30 Uhr Dienstag Ruhetag