Das Antike Tirynth beeindruckt vor allem durch seine riesigen Zyklopenmauern aus
mykenischer Zeit. Erbaut wurde die riesige Festungsanlage schon ca. 2700 bis 2200
vor der Zeitrechnung. Der Ort war allerdings schon vorher lange bewohnt, vermutlich
seit der Jungsteinzeit. Im Laufe der Jahrhunderte entstand hier eine Festungsanlage
mit umfangreichen Wohnbauten. Da hier in der Antike fast ständig gebaut, wieder
eingerissen und neu gebaut wurde, waren Ausgrabungen besonders schwierig.
Erdbeben und ein Großbrand 1200 v. u. Z. taten ein Übriges. Bis heute gibt Tiryns
den Archäologen Rätsel auf. Weshalb wurden beispielsweise so dicke Mauern
gebaut, wo das Schießpulver in Europa doch noch gar nicht bekannt war?
Schon Heinrich Schliemann führte hier Ausgrabungen durch, die später von Wilhelm
Dörpfeld und anderen fortgeführt wurden. Bis in die Gegenwart hinein forschten und
forschen hier Archäologen der Deutschen Archäologischen Gesellschaft und der
Universität Heidelberg.
Das Antike Tirynth (Tiryns, Tiryntha)
Seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe
GPS: 37° 36,0 N, 22° 48,0 O
Die antike Stätte liegt an der Straße von Nafplio nach Argos, ist
eigentlich nicht zu übersehen.
Täglich geöffnet von 9.00 bis 15.00 Uhr
Eintritt 2,00 €, keine Ermäßigung.
Vom Burgberg aus hat man in alle Himmelsrichtungen einen
wunderschönen Ausblick. Das linke Bild zeigt die Aussicht
Richtung Nafplio. Schön zu sehen sind rechts im Bild die dicken
Mauern. Das Bild darunter zeigt die gewaltigen Ausmaße des einstigen
Palastes. Tirynth war in der mykenischen Periode ein bedeutendes
kulturelles und administratives Zentrum.
Leider erfährt man an Ort und Stelle nicht allzuviel über die ganze
Anlage. Info-Tafeln wie es sie bespielsweise im antiken Assine, im
nahen Dendra oder in Olympia gibt, sucht man hier vergebens. Schade
eigentlich.
Nicht weit von Tirinth befindet sich ein sehr gut erhaltenes
mykenisches Kuppelgrab. Dazu die Straße südlich von
Tirinth Richtung Nea Tirintha nehmen. Nach ca. 900
Metern rechts abbiegen. Dort ist der Weg zum
Kuppelgrad, das sich mitten in einer Orangenplantage
befindet, gut ausgeschildert.
Sehr eindrucksvoll, wie das große Grab Stein für Stein
aufgeschichtet wurde - und rund 3000 Jahre später immer
noch hält...
© Wilfried Jakisch 2017