Straußenfarm in Kranidi
Pantelis Elenis aus Kranidi ist stolz auf seine Hennen. Sie legen momentan
alle zwei bis drei Tage ein Ei. Jeder Hühnerzüchter würde darüber nur mild
lächeln, aber wenn ein Ei vom afrikanischen Strauß jeweils rund 1,5 kg auf die
Waage bringt, dann wird er darüber wohl vor Neid fast platzen.
Pantelis betreibt seit 1998 seine Straußenfarm. Aus einem Hobby, das er sich
damals leistete, wurde eine ernsthafte wirtschaftliche Tätigkeit. Mittlerweile hat
er mehr als 35 Tiere, und seine Hennen sind in diesem Jahr besonders
legefreudig. Jede legt bis Oktober etwa 50 Eier. Die lässt Pantelis im
Brutschrank bei 37 Grad “ausbrüten”.
Die “Küken” verkauft er. Eier bringen
auf dem Markt bis zu 40 Euro das
Stück. Dabei ist der Inhalt meist
sekundär, auch wenn sich daraus
locker ein Rührein für 10 Personen
herstellen lässt, denn ein Straußenei
wiegt soviel wie rund 25 Hühnereier.
Sie mögen nicht sonderlich klug
ausschauen, aber so doof, wie man
sie oft beschreibt, sind sie gar nicht.
Straußeneier sind
sehr begehrt, sie enthalten so gut wie kein
Cholesterin, sind schmackhaft, von
Hühnereiern kaum zu unterscheiden.
Im Brutkasten schlüpfen die Straußenküken
nach 42 bis 43 Tagen. die “Küken” links im Bild
sind gerade einmal sechs Monate alt.
Sie wachsen sehr schnell, fressen aber auch
entsprechend viel Futter. Und das ist nicht billig.
Straußen fressen nicht irgendetwas, sondern
nur qualtitativ hochwertiges Futter. Körner,
Früchte, Nüsse, gelegentlich auch Insekten und
Würmer.
Der stolze Hahn trägt ein deutlich dunkleres
Gefieder als die Hennen. Er duldet in seinem
Revier - das können mehrere Quadratkilometer
sein - keine Nebenbuhler. Er hat im übrigen in
seinem Harem eine “Haupthenne”. Um einer
Ungleichbehandlung der Eier - wie es in der
freien Natur vorkommt - vorzubeugen, lässt
Pantelis die Eier vom Brutkasten ausbrüten.
Die Straußenherde - oder ist es eher ein
Straußenschwarm? - hat bei Pantelis in Kranidi
sogar Meerblick - im Hintergrund die Insel
Trikeri.
Die Hennen mögen noch so sehr mit den
Flügeln schlagen, in die Lüfte erheben können
sie sich schon lange nicht mehr. Sie sind aber
in der Lage mit bis zu 75 km/h zu flüchten. Und
sollte sich dennoch ein Angreifer zu dicht
nähern, teilen sie sehr kräftige Fußtritte aus. In
freier Wildbahn können sie damit sogar einen
Löwen töten.
Straußen wurden im vergangenen Jahrhundert
in Afrika erbarmungslos gejagt - Fleisch Federn,
Eier und Leder waren in Europa heiß begehrt.
So gesehen ist heute jede Straußenfarm -
sofern die Tiere dort ausreichend Lebensraum
haben, ein Gewinn für die Natur.
Eine ganze Schüssel
füllen Eiweiß und Eigelb
von einem Straußenei -
ausreichend für etliche
Omeletts. Wir haben es
ausprobiert - sehr lecker!
Zwei Eier machten 12
Personen satt.
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