...ist kein Reiseführer, auch kein Bildband mit hübschen bunten Bilderchen, die hüpfende Mädels in malerischen Volkstrachten zeigen. Es ist ein tiefer Blick in die Seele der Griechen, die obwohl fast gänzlich griechisch orthodox gebunden, mitunter doch heimlich anderen Göttern frönen, von der Kirche argwöhnisch beobachtet, geduldet oder auch bekämpft. Das Buch ist ein absolutes Muss für den Insider oder den, der es werden möchte. Der Leser erfährt mit Schaudern Merkwürdiges über den Schlangenkult von Kefallonia, wo man ausnahmsweise (wie sonst leider in Hellas üblich) Schlangen nicht tot schlägt, sondern sehnsüchtig deren Ankunft ausgerechnet in der Kirche erwartet, mit Schmunzeln Einzelheiten über große Parties auf einer der kleinsten Kykladeninseln, Koufonissi, mit Staunen Wundersames über die Feuertänzer von Mazedonien, deren nackte Füße 800 Grad heißer Glut widerstehen.
Die
Antike ist gegenwärtig beim blutigen Stieropfer auf Lesbos. Tiefe Frömmigkeit
prägt die Wallfahrt der Griechen zur Marienikone von Tinos.
Die Autoren haben mit viel Fleiß und großem Aufwand ein Buch zusammen
gestellt, das Einblicke in das Innere der Griechen gibt, das bei aller lauter
Mitteilsamkeit der Hellenen dem Fremden sonst eigentlich verschlossen bleibt.
Es vermittelt viele Fakten und Hintergründe und bietet darüber hinaus
einen reichhaltigen Kalender für die schönsten Feste in ganz Griechenland.
Praktisch ist für den Urlaub zu jeder Jahreszeit etwas dabei.
Am Rande sei erwähnt, dass ich noch nie eine so respektlos kurz gefasste,
witzige griechische Geschichte gelesen habe wie in der Einleitung zu diesem
Buch.
Wilfried Jakisch
Das Buch ist im Vis-a-vis-Verlag Bustehude erschinen, kostet 14.95 Euro, und hier kann man es bestellen: