Polylimnio - eine Oase abseits der großen Straßen
Fährt man von Kalamata noch Pylos, so
kommt man im Dorf Kazarma an einem
unscheinbaren Wegweiser vorbei, der auf
Griechisch und Englisch unter dem Titel
"Polylimnio" Wasserfälle verspricht.
"Polylimnio" heißt soviel wie "viele Seen".
Wir wären vermutlich glattweg dran
vorbeigefahren, wenn uns nicht vorher ein
Freund auf dieses wunderschöne
Fleckchen Erde aufmerksam gemacht
hätte.
Von Kazarma geht zunächst eine
Asphaltstraße zum nächsten Dorf Haravgi -
ca. 1,5 km. Von dort aus führt eine
Schotterstraße hinab ins Tal. Die Straße ist
gut befahrbar, und der Weg zu den
Wasserfällen ist ordentlich beschildert.
Lediglich bei Regen oder nach einem
großen Regen kann es problematisch
werden. Es kommt dann nach etwa 2 km
ein Parkplatz. Von dort sind es nur noch
etwa 500 Meter bis zu dem kleinen
Naturwunder. Der Weg ist zwar noch ein
Stück weiter befahrbar, aber das sollte
man nur zur Abholung von Fußkranken
machen.
Man meint, in einer andere Welt
einzutauchen. Auf engstem Raum gibt es
hier ein richtiges Mikroklima, viele Vögel
und Insekten und Wasser - überall wohin
man schaut. Es sollen sieben oder acht
Seen sein - abhängig von der
Wasserführung des Flusses, der
glücklicherweise auch in heißen Sommern
nicht versiegt. Gleich an einem der ersten
Seen erinnert eine Tafel daran, dass hier
während des Zweiten Weltkriegs ein
italienischer Soldat hineingefallen war,
dessen Leichnam ein Einheimischer
geborgen habe. Deshalb auch der Hinweis,
dass Baden hier auf eigene Gefahr erfolgt.
Bei starker Strömung sollte es besser ganz
unterbleiben. Man kann vom Weg aus
sowohl nach oben als auch nach unten
wandern, schön ist es überall. Stets
eröffnen sich dem Betrachter neue
Blickwinkel.
Im Dorf Haravgi gibt es eine nette Taverne,
in der man sich nach dem Naturerlebnis
stärken kann.
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© Wilfried Jakisch 2010/2020
GPS: 36° 51‘24“ N 21°51‘24“O