Die alternativen Köhler von Kalamata

Nicht weit vom bekannten Weststrand von Kalamata befindet sich die Firma „Klimis“. Sie begann ihre Tätigkeit vor einem reichlichen halben Jahrhundert mit der Produktion von Branntkalk. Großvater Klimis nutzte zum Brennen des Kalks Oliventrester, den es in der Gegend von Kalamata reichlich gab. Das Problem war, dass der Trester allein nicht ausreichte, die erforderlichen 1000 Grad zum Brennen des Kalks zu erzeugen. Er kam auf die Idee, den Trester zu verkoken. Der dabei entstehende Koks-Brennstoff lieferte ausreichend Temperatur für den Kalk. Da dies nun wiederum eigentlich zu schade zum Verbrennen war, brachte den Opa auf die Idee, daraus Briketts zum Heizen und zum Grillen zu produzieren. Viele Jahre tüftelte und probierte Großvater Klimis an Maschinen zur Herstellung seiner Grillbriketts. Auf dem Hof der Firma sind davon noch einige zu sehen. Trester von der Olivenpressung ist in Kalamata reichlich vorhanden. Athanassios Makios, der Marketing-Chef der Firma zeigt uns den Ausgangsstoff und das daraus entstehende schwarze Granulat. „Das Wichtigste ist, dass wir für die Herstellung von Grillbriketts keine Bäume fällen!“ erklärt er uns. „Wenn jeder deutsche Grillfan wüsste, dass für die Herstellung eines Kilos Grillkohle 10 bis 12 Kilo Holz benötigt werden und dafür tropische Regenwälder abgeholzt werden, würde sich mancher vermutlich anders entscheiden. Für ein Kilo Olivengrill-Briketts werden hingegen nur drei Kilogramm Oliventrester benötigt. Hinzu kommt, dass die Oliven-Grillbriketts länger brennen, nicht stinken, eine höhere Grilltemperatur erzeugen und keinen Funkenflug haben. Als Bindemittel kommt übrigens reine Mais- oder Kartoffelstärke in Lebensmittelqualität zum Einsatz. Nicht umsonst hat der deutsche NABU dem Produkt aus Kalamata eine hohe Qualität und absolute Umweltverträglichkeit bescheinigt. Klimis hat für sein Produkt inzwischen nahezu alles an europäischen Umweltpreisen abgeräumt. Die Firma besitzt ein europaweites Patent auf die Grillbriketts. In Deutschland werden sie in 2,5-kg- oder 3 kg-Paketen von der Firma „Oliobric“ vertrieben. In Griechenland gibt es 3 und 10 kg-Pakete. Kleiner Gag am Rande: Das 10-kg-Paket hat sogar einen Reißverschluss! Eine rundum saubere Sache! © Wilfried Jakisch 2020