Wildwassertour auf Lousios und Alfios
Anreise von Nafplio aus:
Über Argos zur
Autobahnauffahrt Sterna
fahren.
Auf der Autobahn über
Tripoli weiter fahren bis zur
Ausfahrt Megalopoli. Dann
der Beschilderung nach
Norden Richtung Karytena
folgen.
Wir waren, wieder einmal - wie schon in den letzten vier Oktoberferien - zu Besuch bei Freunden auf dem Peloponnes. Da sich
im Vorfeld leider schlechtes Wetter abzeichnete, suchten wir nach Alternativen zum typischen Strandurlaub. Von unseren
Freunden erfuhren wir, dass sich eine Gruppe in Griechenland lebender Deutscher einen Tagestrip zum Rafting in die Berge
vorgenommen hatte. Nach einer, sich über Tage wie Kaugummi hinziehenden, Diskussion und Abwägungen (man sollte hier
wissen, dass ich für alles zu haben bin und auch nicht vor Vielem Angst habe, meine Frau hingegen das absolute Gegenteil ist),
beschlossen wir also, uns diesem Trip anzuschließen. DAS WAR DIE BESTE ENTSCHEIDUNG DES URLAUBS. Allein die Anreise
über die Bergpässe zu dem oben gelegenen Camp, welches als Treffpunkt diente, war schon ein absolut tolles Erlebnis. Hier
also angekommen, bekamen wir alle Neoprenanzüge, Rettungswesten und Helme. Danach wurden wir zum Shuttlebus
begleitet und fuhren mit diesem, es begleiteten uns noch mehrere Jeeps, die die Schlauchboote auf Anhängern
transportierten, wieder bergab zu unserem Ausgangspunkt der Tour. Nach einer Einweisung zum Thema lenken, rudern,
steuern und Sicherheit, die übrigens in ganz tollem, fast akzentfreiem Englisch vorgetragen wurde, ließen wir die Boote zu
Wasser. Gestartet wird im Fluss Lousios. Die erste Etappe beträgt ca. 3 km und ist, im Oktober sind die Flüsse noch nicht so
mit Wasser gefüllt wie im Frühjahr, von den Guides als „Easylevel“ angepriesen worden. Vorbei an wunderschönen
Landschaften, zugegebenermaßen hat man dafür nicht all zu viel Zeit, diese zu bestaunen, da der Adrenalinpegel für uns
Rookies bei den Stromschnellen und Anweisungen des Guides: „rudern, stop, backward, forward, faster......“ extrem hoch ist,
geht die Raftingtour los und alles im Boot sitzt mit gemischten Gefühlen, keiner weiß was kommt, angespannt auf den
Schläuchen. ES IST DER ABSOLUTE HAMMER. Stromschnellen, ruhige Passagen, Schluchten, Unmengen von Steinen, alles wird
sicher umschifft oder passiert nach den Anweisungen des jeweiligen Guides auf dem Schlauchboot. Ich möchte an dieser
Stelle unbedingt erwähnen, dass die Jungs alle unglaublich kompetent und freundlich sind. Unser Guide hieß Elias und
erklärte uns während der Tour alles rund um die Flüsse, die Ortschaften und auch Geschichtliches. Der Lousios mündet dann
in den größten Fluss des Peloponnes, den Alfios. Hier durfte auch gleich, natürlich in kompletter Montur, in den Fluss
gesprungen werden, wobei sich das an anderer Stelle weitaus schöner wiederholen sollte, aber dazu kommen wir noch. Der
Alfios, obwohl er der weitaus größere Fluss ist, ist genauso angenehm zu „befahren“ wie der Lousios. Wir machten an einer
seichten Stelle eine Pause und es gab, neben einer sehr coolen Drifttour auf dem Rücken treibend, frischen Tee von den
Jungs. Wieder zurück in den Booten, fuhren wir weiter und kamen nach einer Weile an eine Stelle die, auf Grund des
Niedrigwassers zur Zeit, mit vollbesetzten Booten nicht zu passieren ist. P.S.: ich möchte diese Stelle aber auch nicht
passieren, wenn genügend Wasser vorhanden ist, das wäre selbst für mich zu viel, denke ich. Hier mussten wir die Boote
verlassen und konnten, auf den Felsen kletternd, die Stelle umgehen, um dann, natürlich nur, wer das wollte, von den Klippen
springend ins Boot zurückzukehren. So langsam näherten wir uns dem Ende unserer Tour und nachdem wir an Land
gegangen waren und unsere Boote zu den Trailern gebracht hatten, wartete noch eine absolut fantastische Überraschung auf
uns. Diese möchte ich aber hier in diesem Bericht nicht preisgeben, denn es wäre echt schade, wenn ich das vorweg nehmen
würde. Zu guter Letzt erklärte sich auch die für mich am Anfang sehr merkwürdige Sache des Treffpunktes oben in den
Bergen. Waren wir zum Start der Tour auf der einen Seite aus dem Dorf Karytena heraus nach unten gefahren, kamen wir
zum Schluss von der anderen Seite wieder herein. Nachdem wir uns umgezogen hatten und jeder einen Raki bekam, haben
wir erst dann (in Deutschland undenkbar!) bezahlen müssen. Wir waren insgesamt, mit Vor- und Nachbereitung 4 Stunden bei
und mit den Jungs unterwegs. Der Preis von 45 € p.P. ist meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt. Ich kann nur hoffen,
dass Ihr, wenn ihr das hier gelesen habt, Lust auf die Tour bekommen habt. Ihr solltet das auf jeden Fall in euer
Reiseprogramm aufnehmen.
Steffen Noack
www.die-meistermaler.de/
Am Anfang
stand die
Diskussion...
aufgschrieben von Steffen Noack
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Trekking Hellas Arcadia
© Wilfried Jakisch 2021