Die herbe Schöne, vom Massentourismus bisher Verschonte
Insel Kythira
Es mag verschiedene Ursachen
haben, dass die Insel Kythira (auch
Kythera) bisher nur wenig
Tourismus erfahren hat. Sparsame
Ansätze an der Südspitze (links
Panorma von Kapsali) gibt es, aber
das reicht gerade mal für drei, vier
Monate. Eigentlich ist nur im August richtig Betrieb. Trotzdem ist
Kythira ziemlich dicht
besiedelt, obwohl es weder
nennenswerte
Landwirtschaft noch
Industrie gibt. Man fragt sich,
wovon die Menschen dort
eigentlich leben...
Seeräuberei scheidet aus, das
hätte man längst erfahren,
Landwirtschaft und Fischfang sind nur mäßig entwickelt, auch Schafe und Ziegen sieht man auf Kythira nicht so viele wie anderswo. Des Rätsels
Lösung sind die "Heimkehrer" - Griechen, die Jahrzehnte in den USA und Kanada gelebt haben und nun einen bescheidenen Wohlstand auf die Insel
gebracht haben. Nach Kythira kommt man von Athen per Flugzeug oder mit dem Schiff von Neapoli nach Aghia Pelasgia. Da gibt es regelmäßige
Verbindungen. Es geht zwar auch von Gythio, aber nicht so oft.
Von Aghia Pelasgia, dem wichtigsten Hafen an der Nordspitze der Insel,
nach Chora, dem Hauptort, (Bild rechts oben), sind es etwa 25 km.
Kythira hat viele wunderschöne Plätze.
Absolut sehenswert ist die alte
Festung, die über Chora throhnt. Teile
davon werden zur Zeit rekonstruiert.
Kythira ist eine Art Hochplateau von
durchschnittlich 300 m über dem
Meeresspiegel. Zum Rand hin
durchschneiden viele Schluchten diese Hochfläche. Daher gibt es auch
keine Straße rund um die Insel. Man muss immer wieder auf die
Hauptverkehrsadern in der Mitte der Insel zurück, Umso reizvoller sind
dann die Abfahrten Richtung Meer. Da kann man viel entdecken, wie zum
Beispiel den Wasserfall von
Milopotamos (Bilder unten), der selbst
im Hochsommer nie ganz versiegt,
obwohl es gar keine hohen Berge gibt.
Von dort aus gelangt man auch zur
Höhlenkirche der Hl. Sofia (rechts). Wer
aber nicht wie wir vor verschlossener
Tür stehen will, sollte sich vorher im
Kafenion von Milopotamos nach dem
Schlüssel erkundigen.
Im Südosten der Insel bei Avlemonas
gibt es reizvolle Strände mit
wunderschönen Steinen und einem Meerestunnel. (Bildlinks) Irgendwo hier
soll Aphrodite, die Göttin der Liebe, geboren sein, bevor sie nach Zypern
"auswanderte".
Die Steinbrücke in Kato Livadi ist die größte ihrer Art in Griechenland. Sie wurde von englischen Ingenieuren um
1830 erbaut.
Lohnend ist auch ein Besuch in der Keramikwerkstatt der Familie Roussos in Kato Livadi. Fast alle Familienmitglieder sind an der Produktion der
geschmackvollen Keramikprodukte beteiligt.
© Wilfried Jakisch 2003/2019
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