Ermioni ist mehr als das Sprungbrett nach Hydra...
Der Blick auf Ermioni (Bild oben), die nette kleine Hafenstadt an der
"Daumenspitze" des Peloponnes, von der alten Windmühle aus, die
besonders bei der Jugend von Ermioni ein beliebtes Café ist. (War
leider zum 9. Granatapfelfest im Oktober 2019 geschlossen) Ermioni
ist für viele Touristen lediglich das "Sprungbrett" nach Hydra. Von
hier fahren regelmäßig Schiffe nach "Klein England", wie die
Griechen die Insel Hydra scherzhaft nennen. Man vertreibt sich die
Zeit bis zur Abfahrt des Schiffes in einem Kafeneion oder in einer der
Tavernen. Ermioni hat aber durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient.
Der Ort erstreckt sich auf einer langen Halbinsel, wobei die östliche
Seite die pulsierende ist mit Hafen, Parkplatz und Geschäften und die
westliche die gemütliche mit den Tavernen. Ermioni wird schon bei
Homer und Pausanias erwähnt, hatte in der Antike auch einige Tempel,
von denen heute allerdings nicht viel übrig ist. Die "alten Steine" liegen
in einem wunderschönen Park, in dem es auch einige nette Badestrände gibt. Nach dem Rundgang kann man auf der
Westseite in einer der Tavernen einkehren und dann über den Berg durch die Altstadt wieder zum Parkplatz gehen. Es
gibt auch zahlreiche kleine Pensionen. Das ist die eine Seite von
Ermioni, die die Touristen bisher kannten.
Ermioni ist in den letzten Jahren mehr oder weniger fast unbemerkt als
größtes griechisches Anbaugebiet für Granatäpfel in den Blickpunkt
geraten. 2013 wurde die köstliche Frucht bereits auf über 100 Hektar
angebaut. Es hat lange gedauert, bis der schon in der Antike als
göttlich verehrte Baum in Griechenland wieder heimisch wurde. Es
war Stamatis Mertiris, der in den 1930er Jahren den Baum wieder
nach Ermioni brachte und von da an kultivierte. Sein Enkel Stamatis,
den wir zum dritten Granatapfelfest kennenlernen durften, führte das
Traditionsgeschäft fort. In seiner Baumschule entstanden neue Sorten,
der absolute Renner ist “Persefóni ®” - eine neue, ertragreiche und
wohlschmeckende Sorte. Stamatis galt als einer der führenden
Experten für den Granatapfelanbau. Leider ist er 2018 gestorben. Aber
auch in der Verarbeitung der Früchte war er zu Hause. Seine letzte
Kreation war ein Tsipouro Rodiou - ein Granatapfelschnaps. Wir
haben ihm spontan eine Flasche abgekauft - zum Probierpreis.
Handschlag drauf.
Fotogalerie vom 3. Granatapfelfest hier
Video vom Fest hier bei youtube
...es ist die Granatapfelhauptstadt Griechenlands
© Wilfried Jakisch 2013/2019