Der Biliovo-Wanderweg im Taygettos-Gebirge Startpunkt der Wanderung ist an der Straße nach Altomirá. Etwa 1200 Meter vor dem Ort in einer großen Linkskurve mit grandiosem Panoramablick auf das Taygettos-Gebirge (Foto unten) geht links ein Feldweg ab. GPS: 36°58,1 N, 22°13,3 O Diesen leicht ansteigenden Weg etwa 450 Meter gehen, dann im 90-Grad-Winkel nach rechts abbiegen. Nach knapp 100 Metern geht der Wanderweg nach links unten. Ist leider bisher schlecht beschildert, Man findet aber schnell den richtigen Einstieg. Der Biliovo-Weg ist ein einmaliges Baudenkmal. Er zeugt vom Fleiß örtlicher Baumeister, die in Eigenregie (ohne staatliche Mittel!) zu Beginn des 20. Jahrhunderts diesen Weg gebaut haben. Ausgangspunkt war der Wunsch, das Dorf Altomirá auf über 800 Metern Höhe besser mit der Außenwelt zu verbinden. Denn die Straße von Ano Verga nach oben gab es noch nicht. Alle Transporte nach oben waren nur mit Eseln oder Maultieren möglich. Nicht daran zu denken, was geschah, wenn einer der Dorfbewohner ärztliche Hilfe benötigte... Wer weiß noch, wieviel tausend Steine verbaut wurden, wieviel fleißige Leute Tag für Tag Material nach oben getragen haben... Und dabei hatte man ganz auf Zement verzichtet. wer kann so etwas heute noch bauen!? Die Bauarbeiten begannen 1904 und waren erst 1928 abgeschlossen oder besser gesagt, sie wurden aufgegeben, denn so richtig fertig wurde der Weg nie. Mittlerweile war nämlich das Automobil erfunden und verbreitete sich rasch auch in Griechenland. Logisch, dass die Bewohner der Bergdörfer auf den Bau von Straßen drängten. In manchen Gegenden sollte das dann allerdings noch bis in die 80er Jahre dauern, bis Straßen zu den entlegendsten Bergdörfern gebaut wurden. Man kann den Weg sowohl von oben als auch von unten gehen. Anstrengend ist beides. Es sind immerhin etwa 500 Höhenmeter zu bewältigen. Wir entschieden uns für die Variante von oben nach unten. Das hört sich aber nur leichter an, denn es geht auch ganz schön auf die Knie... Der Weg hat mehr als 90 Kurven, davon 78 im 180-Grad-Winkel. Die meisten davon sind gut erhalten, an einigen hat allerdings der Zahn der Zeit schon erheblich genagt. Auf den Biliovo gestürzte Bäume wurden glücklicherweise beseitigt. Das Schöne an diesem Wanderweg ist, dass sich immer wieder der Blick öffnet in die Ebene und zum Meer. Es gibt auch schattige Plätze für eine Rast zwischendurch. Wasser sollte man dabei haben, denn es gibt unterwegs keine Quelle. Nach ca. zwei Stunden ist das Tal erreicht. Es ist noch etwa ein Kilometer bis zum Ort Seriánika, der aber längeres Verweilen nicht so recht lohnt, da es weder eine Taverne noch ein Kafeneion gibt. Eine vorausschauende Wandergruppe hat daher in Seriánika vorsichtshalber ein Auto stationiert. Vom Dorf sind es ca. 2,5 km bis zur “Artfarm” von Sotiris Marinis - ein sehenswertes Projekt mit Biolandwirtschaft, viel Kunst und Kultur. Dass es dort auch eine tolle Küche gibt, ist wohl klar. Empfehlenswert ist allerdings, sich vorher dort anzumelden. Tel.: 2721110443, 6932483630. Man kann für mehrere Personen durchaus auch ein Menü bestellen. Lamm oder Schwein mit Kartoffeln aus dem Backofen. Es geht aber auch total vegetarisch - Auberginen, Artischocken, Pilzlasagne. © Wilfried Jakisch 2017