Wo Apollo immer noch Camping macht
Beliebtes Ausflugsziel in der Nähe von Adritsena - an der Grenze
zwischen Elis und Messinien - ist der Apollo-Tempel. Seit 1987 ist der
direkte Blick auf einen der schönsten antiken Tempel durch ein riesiges
Zelt verdeckt. Es wurde errichtet, weil die stark schwefeldioxihaltigen
Rauchgase von den Braunkohlenkraftwerken bei Megalopolis erhebliche
Schäden verursacht hatten, der Tempel aber auch durch frühere
Erdbeben einsturzgefährdet war. Die Restaurierungsarbeiten schreiten
langsam voran, Säulen wurden stabilisiert, erst einmal in ein Korsett
gezwängt.
Das imposante Bauwerk stammt aus dem 5. Jahrhundert vor Christi.
Errichtet wurde es ausgerechnet von Iktinos, demselben Baumeister, der
den Parthenon in Athen baute. Den Apollontempel schmückten einst
wunderbare Reliefs, die die Kentaurenschlacht und den Amazonenkampf
darstellten. Aber sie
ereilte dasselbe Schicksal
wie die Figuren von der
Akropolis: Sie sind im
Britischen Museum in
London zu besichtigen.
Wobei Letzteres den
Figuren möglicherweise
ganz gut getan hat...
Auf den Bildern unten ist
zu sehen, dass die
Restaurierungsarbeiten in
den letzten 10 Jahren
recht gute Fortschritte
gemacht haben.
Der Tempel wurde erst
1756 hoch oben in den
Bergen entdeckt. Er war
durch Erdbeben komplett
zerstört worden, wurde
durch die Archäologen
wiederhergestellt.
Schautafeln und ein Video
erzählen die Geschichte
des Tempels, dessen
Besuch sich auf alle Fälle
lohnt - auch wenn er
wirklich ein bisschen
weitab vom Schuss in den Bergen liegt. Achtung! im Winter kann es hier
oben recht glatt werden!
Nach dem Tempelbsuch kann man gut im gastlichen Dorf Andritsena
entspannen und auch gut essen (Fotos ganz unten)
Ausgesprochen empfehlenswert ist das Restaurant “Mageirikes
Syntages” (zu deutsch “Kochrezepte”)
Mehr über den Tempel auf dieser Seite von Wikipedia.
Seit 1986 UNESCO-Weltkulturerbe
Anreise: über Tripoli, Megalopoli, Karytaina,
Andritsena.
GPS: 37°25’47” N 21°54’03” O
Der Weg ist gut ausgeschildert, auch von
der anderen Seite über Kyparissia, Kalo
Nero, Fygalia.
Der Tempel ist täglich geöffnet. Im Winter von 9
Uhr bis Sonnenuntergang.
© Wilfried Jakisch 2018
Unser Freund Max Volkart aus Zürich hat den Tempel 1966 noch unverhüllt gesehen und aus einem 8-mm-Film von damals diese Fotos
herauskopiert. Sie vermitteln eine noch bessere Vorstellung von der Größe des Bauwerks. Danke Max!