Leider ist im neuen Akropolismusum das Fotografieren verboten (warum eigentlich?) So sind hier Fotos zu sehen, die vor der offiziellen Eröffnung 2009 bei einer Ausstellung von "Spätheimkehrern" gemacht wurden..

74 antike Fundstücke, die irgendwann ihren rechtmäßigen Eigentümern Italien und Griechenland entwendet wurden, sind zurückgeführt und wurden nach ihrer ersten Ausstellung in Italien auch in Athen gezeigt - dies sozusagen als Vorgeschmack auf das Neue Akropolis-Museum, das "nebenbei" weiter eingeräumt wurde.

Das Neue Akropolis-Museum befindet sich genau gegenüber der antiken Stätten, ist kaum zu übersehen. Am besten mit der Metro zu erreichen, Station "Akropolis".

Das neue Akropolismuseum empfing zuerst 74 "Heimkehrer"

Das ganze neue riesige Gebäude steht komplett auf "Stelzen" inmitten der antiken Stadt Athen. Panzerglasscheiben im gesamten Erdgeschoss lassen den Blick nach unten in die Vergangenheit zu. Man traut sich kaum, fest aufzutreten, aber keine Angst, das Glas hält!
Unten ein Blick ins erste. Obergeschoss, rechts daneben die zentrale Treppe. Man ist hier offenbar auf einen riesigen Besucherstrom eingestellt.
Das Schöne ist, dass man hier im neuen Museum bei laufendem Ausstellungsbetrieb die Einrichtung des neuen Hauses beobachten kann.
Antike "Bruchstücke".
Deutlich zu sehen ist, dass die Figuren früher zusätzlich recht intensiv bemalt waren. Künftig sollen alle auf und rundum der Akropolis gefundenen Schätze im neuen Museum zu sehen sein. Hoffentlich eines Tages auch die von Lord Elgin gestohlenen Figuren vom Parthenon... (siehe auch unten)
Links: Die Ermordung von Aigisthos durch Orest und Pylades, ein Stoff, der immer wieder in antiken Dramen verarbeitet wurde. Aigisthos war bekanntlich der Liebhaber von KIlytemnestra, die sich während der zehn-
jährigen Abwesenheit ihres Gatten Agamemnon (Auslandseinsatz in Troja) mit Aigisthos getröstet hatte....
Blühende Myrthenzweige - makedonischer Goldschmuck. Dieses Prachtstück wurde vom J. Paul Getty Museum in Malibu an Griechenland zurückgegeben. Unten: Die Ermordung von Atreus - Vater von Agamemnon und Menelaos - zurückgegeben vom Museum of Fine Art Boston (Bild unten).   Makedonische Bronzegefäße um 340 v.u.Z. aus einer "privaten Sammlung" in New York zurückgegeben an das Nationalmuseum Athen (Bild oben)

Links: Hypnos (der Schlaf) und Thanatos (der Tod) tragen den Körper des toten Sarpedon vom Schlachtfeld. - Rückgabe vom Metropolitain Museum New York

 

Die Ausstellung "Heimkehrer" bietet an unglaublich vielen Stellen Wiedersehen mit vielen antiken Kunstwerken, die man aus der Literatur kennt, aber noch nie in der Realität gesehen hatte.

Links: Zeus und Ganymed - der Mundschenk der Götter auf dem Olymp.

 

Rechts antike Olympioniken. (Der Fotograf zählt natürlich nicht dazu.)

Links ein Marmorbecken - etwa 1976-78 in Italien geraubt, jetzt vom Paul Getty-Musum Malibu an Italien zurückgegeben.
Rechts: ein Bronzeleuchter aus einer Werkstatt in Kalabrien, ca. 470 v. u. Z. - vom Metropolitain Museum New York an Italien zurückgegeben.

Eine wunderschöne Vase ist diese im Bild rechts. Zeus raubt die Göttin Europa. Er selbst entführt sie in Gestalt eines Stiers, der alte Schwerenöter!. Rückgabe an Italien vom Paul Getty Museum. Linkes Bild - eine Marmorplastik, geraubt aus einem antiken Grab in Italien, zeigt zwei mythische Greifvögel, die eine Hirschkuh anfallen.
Linkes Bild:

Eine etruskische Keramik aus dem 5. Jh. v. U. Z.

Rechtes Bild:
Selbstportrait des Autors mit antiker Schale...und einer kleinen Canon.

Einige Fakten zum Museum:
Das Akropolismuseum wurde mit einem Aufwand von rund 130 Millionen Euro errichtet. Nachdem mehrere Projekte gescheitert waren, konnte sich der Entwurf des französischen Architekten Bernard Tschumi (1944 in der Schweiz geboren) durchsetzen. Baubeginn war im Jahr 2000. Die  offizielle Eröffnung fand im Frühsommer 2009 statt.. Das Haus hat eine Ausstellungsfläche von mehr als 14 000 Quadratmetern. Die sogenannte Parthenon-Galerie, die auf dem Dach etwas eigenwillig gedreht erscheint, wurde genau nach der Lage des Parthenon-Tempels ausgerichtet und hat exakt dessen äußere Maße. Dieser lichtdurchflutete Raum ist 3200 Quadratmer groß, hat in der MItte einen Lichthof und ist rundum von 7,5 Meter hohem Glas umgeben. Alle hoffen natürlich, dass eines Tages hier die Original-Figuren vom Parthenon ausgestellt werden, die Lord Elgin 1801 aus Athen nach London geschafft hatte. Einer der wichtigsten "Gründe", mit denen die Engländer bisher immer eine Rückgabe ablehnten, die Griechen hätten ja gar keine Möglichkeit, die Figuren auszustellen und vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen, ist ja nun mit dem neuen Museum hinfällig.
Das Museum ist insgesamt umstritten. Seine Befürworter loben die großzüge Anlage und die moderne Bauausführung. Seite Gegner mokieren sich über die hohen Baukosten und eine nicht zu übersehende gewisse Großkotzigkeit. Die riesigen Innenräume gehen lichttechnisch zu Lasten einiger Exponate. So stehen die Karyatiden vom Erechtheion ausgerechnet in der finstersten Ecke des ganzen Hauses. An anderen Stellen sind Exponate in Glasvitrinen durch Spiegleungen nicht gut zu sehen. Also wie immer bei einem solchen Bau mit langer Vorgeschichte und vielen Geburtswehen: Viel Licht und Schatten.
Interessant sind die Maßnahmen zur Erdbebensicherheit. Das riesige Gebäude steht auf 98 sogenannten Gleitpendellagern. Sie messen im Durchmesser 1,1 Meter, sind 36 cm hoch. Zwischen einem oberen und einem unteren Lager befindet sich eine linsenförmige Kalotte, die gut geschmiert zwischen den beiden Lagern pendeln kann. Bewegen dürfen sich dabei nur das untere Lager und die Kalotte selbst, das obere bleibt stehen und hält somit das ganz Haus stabil. Übrigens von einer deutschen Firma entwickelt und eingebaut.
 
home